Schwungvoll, virtuos und raffiniert – Klassik-Darbietung kommt beim Publikum gut an

Christoph Keller, Nordwest Zeitung, 14.06.2024

Punktgenaues Zusammenspiel
Saxophonist Michal Knot spielt sein Instrument mit außergewöhnlicher klanglicher Flexibilität. Da vermeint man im schlanken Tonansatz in der Höhe eine Flöte und im sonoren Klang der Mittellage ein Englischhorn zu hören. Der farbige Ton des Saxophons verbindet sich nahtlos mit dem Klang des Akkordeons. Dieses wird von Bogdan Laketic dynamisch flexibel, rhythmisch präsent und fantasievoll im Ausschöpfen der unterschiedlichen Klanglagen (Register) gespielt. Wie zwei Verbündete wird das Duo seines Namens gerecht, dann das Zusammenspiel der Beiden funktioniert punktgenau und in raffinierter klanglicher Abmischung.

Die verschiedenen Arrangements, zumeist Originalkompositionen für Klavier, zeigen immer einen neuen musikalischen Blickwinkel auf die Ursprungswerke. So klingen di Walzer von Brahms luftig und transparent, die beiden Lyrischen Stücke von Grieg melancholisch und temperamentvoll.

Schwungvoll und virtuos
Zu den gleichbleibenden Spielfiguren (Ostinato) im Akkordeon entwickeln sich auf dem Saxophon improvisatorisch freie Melodien bei den „Children’s Songs“ von Chick Corea. Die drei Preludes von George Gershwin geraten schwungvoll und virtuos. Beim Blues intoniert das Akkordeon die Melodie im binären Rhythmus (klassisch) und das Saxophon anschließend ternär (Jazz). Mit diesem treffenden Interpretationsansatz deutet das Duo auf die Zwitterstellung dieser zwischen den Stilen Jazz und Klassik angesiedelten Preludes.